Also wenn ich ehrlich bin, muss ich meine Meinung über Divergent echt.... überdenken und teilweise wirklich revidieren.
Prinzipiell finde ich die Idee zu der Geschichte echt super, totalitärer Staat in den man sich eingliedern muss, der Aufstand des freien Geistes dagegen, bla bla bla... Soetwas bietet so unglaublich viel Zündstoff. Allerdings ist Veronica Roth meiner Meinung nach daran gescheitert, dass sie während ihrer Romane den Grundgedanken dieser Idee aus den Augen verloren hat (aber gut, da sie noch eine relativ junge Autorin ist erwarte ich nicht allzuviel davon). Mich hat z. B. beim ersten Band dieses Liebesgesülze mit Tobias und Tris total genervt. Ein bisschen Schäkern ist ja gut, aber am Ende blieb dann doch sehr viel von der an und für sich klasse Hintergrundgeschichte auf der Strecke. Genau deswegen.
Zum anderen - ihr könnt mich jetzt verteufeln - aber ich verstehe nicht wie die gute Autorin auf die Idee kommt dass Teenager Anführer sein können. Tobias ist wie alt? Achzehn? Super. Die anderen sind glaub ich auch etwas um den Dreh rum. ich weiß ja nicht wie es sonst so in totalitären Staaten abläuft, aber ich glaube kaum dass sich jemand was von einem halbgaren Teenager ohne Lebenserfahrung erzählen lässt....
Im Film wird das besonders deutlich: Aufeinmal sind Tobias und Eric irgendwas mitte Zwanzig. Zum ersten mal, dass ich einen Film besser finde als den Roman.
Ohje, das ist ja jetzt gerade ein richiges Autoren-Gebashe von mir. Aber gut. Es ist leider so. Die Geschichte - die ich vom prinzipiellen Grundgedanken her echt super finde - hat mich leider zum Ende hin total enttäuscht und die Erwartungen die ich seit dem Ersten Band an sie hatte, nicht erfüllt.
Eines fand ich allerdings gut: Ich mag den Schreibstil. Er ist so schön flüssig und man kann die Romane zügig lesen und (wie ich) 'hinter sich bringen'.
Das war z. B. bei Eragon nicht so (von dem ich nur die ersten zwei Bände und den Dritten nur die ersten 20 Seiten gelesen habe). Überhaupt war das bisher mein schlimmster Roman von diesem Paolini. Schon praktisch wenn die Eltern in der Verlagsbranche arbeiten...